Das Taschenbuch von „Die Magie der wilden Welt (Der Sumpfloch-Mythos 3)“ ist erschienen und ist nun überall erhältlich, wo ihr Bücher bestellen könnt. Da es viele Leute interessiert, plaudere ich hier mal wieder aus dem Nähkästchen: Ich verdiene an dem 15,90 EUR teuren Taschenbuch 1,87 EUR Tantiemen pro Buch. Kauft ihr das E-Book, zahlt ihr nur 5,99 EUR und ich erhalte das Doppelte. In beiden Fällen bin ich als unabhängige Autorin besser gestellt als eine Verlagsautorin. Wer über einen Verlag veröffentlicht, kann in der Regel glücklich sein, wenn er zwischen fünf und zehn Prozent des Nettoverkaufspreises erhält.
Aus diesem Grund hätte ich vor fünf Jahren noch jedem Autor, der sein Buch selbst herausbringen möchte, sehr zu diesem Schritt geraten. Heute würde ich zögern, denn es ist wesentlich schwieriger geworden, als Autor sichtbar zu werden und neue Leser zu gewinnen. Die Gründe dafür sind vielfältig, einer davon ist sicher die wahnsinnige Menge an Büchern, die auf den Markt kommt, und die damit verbundene Notwendigkeit, die eigenen Werke professionell, aufwendig, zielgruppengerecht und bisweilen auch laut und grell zu vermarkten.
Spülten die Amazon-Algorithmen früher öfter mal ein unbekanntes Werk in die Top 100, das „anders“ war und womöglich ein nicht der Norm entsprechendes Cover besaß, so passiert das heute fast gar nicht mehr. Ähnliches gilt für Verlagsbücher - vorbei sind die Zeiten, in denen engagierte Buchhändlerinnen aus einem Geheimtipp einen Beststeller gemacht haben. Heute fördern Algorithmen und Entscheider der Buchszene vor allem das Bewährte, das so aussieht und klingt wie Titel, die bereits Kasse gemacht haben.
In diesem - scheinbaren - Einerlei der Neuerscheinungen entscheiden dann Ausstattung, Werbebudget und Social-Media-Performance darüber, ob ein Buch gekauft wird. Diejenigen Kolleginnen von mir, die als Indie-Autorinnen so richtig durchgestartet sind und auch heute noch Leser dazugewinnen, statt sie zu verlieren, arbeiten sehr hart dafür. Das heißt, sie schreiben nicht nur Bücher, sondern sie geben dem Markt, was der Markt will: Reels, Live-Chats, regelmäßige Statements per Threads, Instagram, Facebook oder Tiktok, bezahlte Werbung (aus der Not heraus oft mit KI-Material), selbst produzierte Schmuckausgaben mit Farbschnitt, Charakterkarten, Buchboxen, Gewinnspiele … Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Ich glaube, so etwas kann man auf Dauer nur stemmen und durchhalten, wenn es einem halbwegs (oder besser: eine Menge) Spaß macht.
Mir macht so was - große Überraschung - keinen Spaß 😅. Mir wird immer das am liebsten sein, was im Inneren des Buches passiert. Noch kann ich meinen Beruf auf diese sture, schrullige Weise ausüben, trotz der veränderten Rahmenbedingungen, und dafür bin ich sehr dankbar. Ob das bei weiter sinkenden Verkaufszahlen auch in fünf Jahren noch möglich sein wird, ist leider fraglich. Aber solange mir jemand zuhört, werde ich tun, was ich kann.
In diesem Sinne: Vielen Dank an euch - fürs Zuhören und dafür, dass ihr irgendwann einmal den Mut hattet, zu einem meiner Bücher zu greifen und hineinzulesen 💛!