Seit ich im Zug von Frankfurt zurück nach Stuttgart gefahren
bin, denke ich über diesen Post nach: Darüber, wie ich euch beschreiben könnte,
wie es mir mit Signierstunden geht. Aber das Einfachste ist wohl, ich schreibe
möglichst knapp, was ich denke. Und das ist: Ich habe jedes Mal das dumme
Gefühl, dass ich dem Glanz des Augenblicks nicht gerecht werden kann. Ich war
schon immer ein Mensch, der sich abgeschieden an einem sicheren Rückzugsort am
tiefgründigsten fühlt. Ich nehme dann Kontakt auf zu allem, was mich umgibt, lerne
es kennen und lieben und bin glücklich.
Die Buchmesse ist das absolute Gegenteil von diesem Ort und
mein Zustand ist zwar nicht oberflächlich, aber auch nicht tiefgründig, sondern
konfus, verzückt, durcheinander, erschrocken und immer mal wieder überfordert.
Ich liebe all diese Begegnungen, aber sie gehen so schnell vorbei, bevor ich
überhaupt angefangen habe, mich einzuleben. Und doch sammle ich kostbare
Momente, die in der Erinnerung leuchten.
Was ich damit sagen will, ist: Es war wunderschön, euch zu
treffen, aber ich war nicht immer in der optimalen Verfassung, sondern manchmal
so präsent wie ein nervöses Huhn auf der Flucht. Wenn ich euch also fünfmal das
Gleiche gefragt habe, euch nicht erkannt habe, obwohl ich euch fünf Minuten
vorher erst gesehen hatte, wenn ich eure Namen vergessen habe und alle
Gespräche, die ich gerne mit euch über meine Bücher geführt hätte, auf der
Strecke geblieben sind, dann seid mir bitte nicht böse. Ich habe mich trotzdem
riesig gefreut, euch alle zu sehen, und ich hoffe, es ging euch genauso.
Was mir unglaublich gut getan hat, war am Samstag die Tatsache,
dass ich mit Sam Feuerbach einen Verbündeten an meiner Seite hatte und wir die
Signierstunde gemeinsam abgehalten haben. Der Platz war begrenzt, was zu
lustigen Situationen geführt hat (ich glaube, man kann es auf einem der Fotos
sehen, wie wir uns irgendwie kreuz und quer beim Signieren, Reden und Fotografieren
arrangieren). Sams Frau Dagmar hat die wunderschönen Fotos geschossen, die ich
euch hier präsentiere und für die ich sehr dankbar bin, denn so habe ich eine
Erinnerung an die besondere Stunde
Am Sonntag durfte ich beim Drachenmond Verlag signieren, was
auch sehr schön war, nur leider war ich nach zwei Nächten, in denen ich keine
vier Stunden geschlafen hatte, nicht so ganz auf der Höhe. Ich danke allen, die
sich Samstag und Sonntag in die Schlangen gestellt haben und mich besucht
haben. Es freut mich so sehr, dass ihr mich sehen wolltet und bedauere es nach
wie vor, dass ich mich nicht länger mit euch unterhalten konnte.
Schließlich möchte ich noch eins sagen und davon bin ich
überzeugt: Ganz gleich, ob wir uns schon einmal gesehen haben oder nicht – dem allerbesten
(und interessantesten) Teil von mir begegnet ihr, wenn ihr meine Bücher lest.
Alles, was ich in meiner Abgeschiedenheit an Wundern entdecke, stecke ich da
hinein. Und mein reales Ich, das ist nur eine lustige Facette der Wirklichkeit.
Wer auf der Buchmesse war, um es zu begrüßen, dem danke ich vielmals für diese
Aufmerksamkeit. Für mich seid ihr – meine Leser – die Größten, weil ihr meine
Geschichten lest und versteht. Ich weiß nicht, ob es mir gelungen ist, das bei
den persönlichen Begegnungen rüberzubringen. Ich fürchte, nein, deswegen wollte
ich es euch hier noch mal sagen: Vielen, vielen Dank für eure Fantasie
und eure Aufmerksamkeit!