Dienstag, 22. Oktober 2019

Es war einmal in Frankfurt ...


Seit ich im Zug von Frankfurt zurück nach Stuttgart gefahren bin, denke ich über diesen Post nach: Darüber, wie ich euch beschreiben könnte, wie es mir mit Signierstunden geht. Aber das Einfachste ist wohl, ich schreibe möglichst knapp, was ich denke. Und das ist: Ich habe jedes Mal das dumme Gefühl, dass ich dem Glanz des Augenblicks nicht gerecht werden kann. Ich war schon immer ein Mensch, der sich abgeschieden an einem sicheren Rückzugsort am tiefgründigsten fühlt. Ich nehme dann Kontakt auf zu allem, was mich umgibt, lerne es kennen und lieben und bin glücklich.

Die Buchmesse ist das absolute Gegenteil von diesem Ort und mein Zustand ist zwar nicht oberflächlich, aber auch nicht tiefgründig, sondern konfus, verzückt, durcheinander, erschrocken und immer mal wieder überfordert. Ich liebe all diese Begegnungen, aber sie gehen so schnell vorbei, bevor ich überhaupt angefangen habe, mich einzuleben. Und doch sammle ich kostbare Momente, die in der Erinnerung leuchten.

Was ich damit sagen will, ist: Es war wunderschön, euch zu treffen, aber ich war nicht immer in der optimalen Verfassung, sondern manchmal so präsent wie ein nervöses Huhn auf der Flucht. Wenn ich euch also fünfmal das Gleiche gefragt habe, euch nicht erkannt habe, obwohl ich euch fünf Minuten vorher erst gesehen hatte, wenn ich eure Namen vergessen habe und alle Gespräche, die ich gerne mit euch über meine Bücher geführt hätte, auf der Strecke geblieben sind, dann seid mir bitte nicht böse. Ich habe mich trotzdem riesig gefreut, euch alle zu sehen, und ich hoffe, es ging euch genauso.

Was mir unglaublich gut getan hat, war am Samstag die Tatsache, dass ich mit Sam Feuerbach einen Verbündeten an meiner Seite hatte und wir die Signierstunde gemeinsam abgehalten haben. Der Platz war begrenzt, was zu lustigen Situationen geführt hat (ich glaube, man kann es auf einem der Fotos sehen, wie wir uns irgendwie kreuz und quer beim Signieren, Reden und Fotografieren arrangieren). Sams Frau Dagmar hat die wunderschönen Fotos geschossen, die ich euch hier präsentiere und für die ich sehr dankbar bin, denn so habe ich eine Erinnerung an die besondere Stunde

Am Sonntag durfte ich beim Drachenmond Verlag signieren, was auch sehr schön war, nur leider war ich nach zwei Nächten, in denen ich keine vier Stunden geschlafen hatte, nicht so ganz auf der Höhe. Ich danke allen, die sich Samstag und Sonntag in die Schlangen gestellt haben und mich besucht haben. Es freut mich so sehr, dass ihr mich sehen wolltet und bedauere es nach wie vor, dass ich mich nicht länger mit euch unterhalten konnte.

Schließlich möchte ich noch eins sagen und davon bin ich überzeugt: Ganz gleich, ob wir uns schon einmal gesehen haben oder nicht – dem allerbesten (und interessantesten) Teil von mir begegnet ihr, wenn ihr meine Bücher lest. Alles, was ich in meiner Abgeschiedenheit an Wundern entdecke, stecke ich da hinein. Und mein reales Ich, das ist nur eine lustige Facette der Wirklichkeit. Wer auf der Buchmesse war, um es zu begrüßen, dem danke ich vielmals für diese Aufmerksamkeit. Für mich seid ihr – meine Leser – die Größten, weil ihr meine Geschichten lest und versteht. Ich weiß nicht, ob es mir gelungen ist, das bei den persönlichen Begegnungen rüberzubringen. Ich fürchte, nein, deswegen wollte ich es euch hier noch mal sagen: Vielen, vielen Dank für eure Fantasie und eure Aufmerksamkeit!






4 Kommentare:

  1. Hallo, einfach mal ein kleiner Kommentar, damit du siehst, dass ich dich auch nach der Saga weiter unterstütze. :D
    Hoffentlich hattest du viel Spaß auf der Messe, trotz dem Trubel, und erholst dich gut vom großen Sumpffinale.

    LG Pascal (w)

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    1. iebe Pascal,

      das ist nett, haha - darüber freue ich mich! Ja, ich bin noch dabei mich zu erholen. Ganz wehmütig. Und ich schreibe ein bisschen an der Aschenkindel-Fortsetzung.

      Viele liebe Grüße

      Halo

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  2. Hallo Halo ;-)
    zum Foto mit Sam Feuerbach ... meine beiden aktuellen Lieblingsautoren auf einem Bild, sind sogar 'Verbündete' (wundert mich beim kurz Nachdenken dann aber doch nicht wirklich).
    Ich kam von der Sumpflochsage (die ich nun schon 3 mal gelesen habe und aktuell höre und vorlese) zum Totengräbersohn (die Zeit zwischen 8.2 und 9.1 war laaange) und zur Krosann-Saga - beide habe ich mit gleichem Genuss und Staunen verschlungen, wie die Geschichten um Hans & Co

    Jeweils toll geschrieben, spannend, lustig, unglaublich fantasievoll, Figuren mit Tiefe und 'grau', der Blick auf's Leben überall zu spüren, Gefühle und Bilder in Worte gefasst ('genau so wollte ich es auch sagen ' ... kann es nur nicht)

    Bin begeistert
    LG Reimund

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    1. Hallo Reimund,

      ja, genau, Sam und ich sind Verbündete und Autorenfreunde, worauf ich sehr stolz bin. Wir sind beide Discovery Writer (wir planen nicht viel, wir stürzen uns ins Schreib-Abenteuer und schauen, was passiert) und wir lieben die ironische Brechung, das Lustige, was die Figuren erst lebenswirklich macht. Ich freue mich immer ganz besonders, wenn jemand sowohl meine Bücher als auch die von Sam liest. Also vielen Dank für das Lob!!! IDas Schönste aber ist, dass du die Sumpflochsaga nicht nur einmal, sondern sogar dreimal gelesen hast. So habe ich das früher bei Herr der Ringe gemacht - das sind die Bücher, die einem wirklich was bedeuten.

      Begeisterte Grüße zurück -

      Halo

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