Happy Birthday, Halo Summer! Heute vor zehn Jahren habe ich „Feenlicht und Krötenzauber“ veröffentlicht, ein Buch, das zuvor sieben Jahre in der Schublade geschlummert hatte. Es war mehr ein Experiment und so entstand der Name „Halo Summer“ aus einer nächtlichen Sommerlaune heraus. Mittlerweile wurde das Schubladenbuch zu einem Grundstein für eine Welt, die meine Wirklichkeit verändert hat, und die Autorin mit dem Namen, der übersetzt so viel heißt wie „Lichthof um Mond und Sonne Sommer“ wurde zur besseren Hälfte meiner selbst.
Wenn ich heute zurückblicke auf zehn Jahre Halo Summer, sehe ich vor allem das bunte, märchenhafte Werk der „Sumpfloch-Saga“ vor mir und dazu all die Wunder, die mir innerhalb der Geschichte und außerhalb mit meinen Lesern widerfahren sind. Ich bin mit dieser Geschichte gewachsen, habe ungeahnte Tiefen und Schönheiten bereist und bin nach ihrem Ende ein bisschen verblüht vor lauter Abschiedskummer. Die Versuchung ist groß, noch einmal auf eine Tasse Tee mit Maria in die Spiegelwelt zurückzukehren, doch ich denke, ich sollte ihr widerstehen, denn das Leben geht weiter.
Zum Glück finden sich auch abseits der Sumpfloch-Saga ein paar Schmuckstücke in der Halo-Summer-Landschaft. „Froschröschen“ zum Beispiel liebe ich so sehr, dass ich es nicht wagen würde, eine Fortsetzung zu schreiben, und „Aschenkindel 3“, das vor einigen Tagen erschienen ist, hat mir beim Schreiben so viel Spaß gemacht wie schon lange kein Buch mehr. Als Autorin bin und bleibe ich auf der Suche, halte meine Nase in den Wind und fühle mich wie Claerie in einer unendlich großen Geisterzeitpassage: Es gibt so viele Ahnungen, Ausgänge und Geschichten und es fällt mir immer wieder schwer, mich zu entscheiden.
Damals konnte ich Übermenschliches leisten, doch diese Unverhältnismäßigkeit mündete 2017 in einen Bandscheibenvorfall und ich hatte ein Jahr lang schlimme Schmerzen, die mich gelehrt haben, Abstand zu nehmen. Ich habe aus meinem Schmerzensjahr sehr viel mitgenommen, genauso wie aus den hell leuchtenden Glücksmomenten, zum Beispiel auf der Buchmesse 2016, als ich zum ersten Mal meinen Lesern begegnet bin, Bücher signiert habe und den Kindle Storyteller-Preis mit nach Hause nehmen durfte.
Geschichten hören eigentlich nie auf, wenn sie gute Geschichten sind. Für mich geht die Sumpfloch-Saga in meinem Hinterkopf immer noch weiter (auch wenn ich nicht weiß, ob aus diesem Gefühl noch einmal geschriebene Zeilen entstehen), genauso wie die Aufs und Abs von Halo Summer weitergehen werden. Am heutigen Tag halte ich nur kurz inne, um mich glücklich zu preisen, ergriffen zu staunen und mich demütig zu verneigen. Liebe Leser, liebes Universum – vielen Dank für zehn Jahre Glück!
Die ersten Wochen nach dem Hochladen war ich eher traurig, weil nichts passiert ist. Aber aus null Lesern wurden zwei und im übernächsten Monat waren es fünfzig und im Jahr darauf feierte ich die Tausend-Leser-Schwelle. Bis heute haben über hunderttausend Menschen das ehemalige Schubladenbuch „Feenlicht und Krötenzauber“ als E-Book, Ausleihe, Hörbuch oder Taschenbuch in ihr Leben geholt.
Wenn ich darüber nachdenke, erscheint mir das immer noch absolut unglaublich. Doch es ist der beste Beweis dafür, dass Wunder tatsächlich passieren können. (Dabei ist mir bewusst, dass das Buch absolut nicht perfekt war. Die eigentliche Geschichte der Sumpfloch-Saga hat sich erst nach diesem Buch so richtig entwickelt. Sie wurde mit jedem Jahr origineller, interessanter, klüger und leidenschaftlicher. Aber wie sagt man so schön: Wir alle fangen klein an :-D.)