Donnerstag, 19. Dezember 2019

Zaubern


Vor acht Jahren erschien „Dunkelherzen und Sternenstaub“, das erste Buch, das ich geschrieben habe, um es selbst zu veröffentlichen. Band 1 der Saga und Rabenschwärze waren Romane, die ich bereits in der Schublade gehabt hatte, nachdem sie bei Verlagen und Agenturen abgeblitzt waren. Während ich „Dunkelherzen“ schrieb, hatte Band 1 ein bis zwei Verkäufe pro Tag und ich fühlte mich wie im Paradies, weil ich endlich ein paar Leser für mich erobert hatte. Als Band 2 am 19.12.2011 erschien, stieg die Zahl auf unglaubliche fünf bis zehn Verkäufe pro Tag!

Zu der Zeit veröffentlichte ich heimlich, nur meine Schwester, meine beste Freundin und meine Mutter wussten davon. Ich erinnere mich noch, wie wir uns an Weihnachten über jeden einzelnen Verkauf gefreut haben. Ein paar der Notizzettel, auf denen ich mir die Zahlen notierte, habe ich aufbewahrt als Zeugnis für eine Zeit, die vorüberging und sich nie wiederholen wird. Es war der aufregende Anfang von etwas Großartigem, das nach und nach meine kühnsten Erwartungen überstieg.

Vierzigtausend verkaufte „Dunkelherzen“ später komme ich mir vor wie eine uralte Selfpublisher-Dame, die schon so viel erlebt hat, dass sie auf eine stillere und entspanntere Weise glücklich ist als 2011. Alles verändert sich ständig und schnell, darum weiß ich nicht, was morgen aus meinen Büchern und dem Schreiben wird. Agenturen und Verlage klopfen an – das ist gut für das Selbstbewusstsein. Ich bin mir allerdings unsicher, ob ich liefern kann, was sie wollen, ohne mir untreu zu werden. Und ob ich das überhaupt will. 

Aschenkindel ist mir in vielem unähnlich – zum Beispiel putzt sie sehr gern –, aber in einem sind wir uns einig: Wir brauchen unsere ganz eigene Art von Zauberei. Ohne die sind wir nichts und das wissen wir. Am 19.12.2011 habe ich zum ersten Mal erkannt und gefühlt, dass ich zaubern kann. Seitdem säumen Glitzersternchen meinen Weg und ich hoffe, sie kullern euch manchmal aus meinen Büchern entgegen. In diesem Sinne wünsche ich euch eine wundersame Weihnachtszeit und dass ihr zaubern könnt, wann immer ihr einen Zauber in eurem Leben braucht! „Dunkelherzen und Sternenstaub“ ist der beste Beweis dafür, dass es klappen kann.

2 Kommentare:

  1. Danke Halo!
    Dieser Blog Eintrag von dir macht unglaublich viel Mut selbst das Zaubern zu versuchen. Es ist unendlich schwer die Geschichten, die man im Kopf hat überhaupt zu Papier zu bringen, wenn man sich so unsicher ist ob das, was man da tut überhaupt interessant für jemand anders ist. Wenn man dann auch noch merkt, dass man für jemand anderen tatsächlich eine Welt gezaubert hat, in die er eintauchen kann, ist einem etwas ganz besonderes gelungen. So wie dir mit deinen Büchern!
    Eine begeisterte Leserin

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    1. Ja, das stimmt - und obwohl ich schon so einiges geschrieben habe, bin ich bei jedem neuen Buch wieder unsicher, ob es interessant genug für jemand anderen ist. Aber wahrscheinlich muss das so sein! Ganz viele liebe Grüße - Halo

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