Wenn
ich nicht weiterweiß – in meinem Leben oder in einer Geschichte – dann steige
ich in so einen Ballon. Ich überlasse die Schwere der Erde, fliege los und gebe
das Kommando ab an meine Träume. Sie tragen mich an den richtigen Ort, dahin,
wo meine Ideen erwachen und meine neuen Wege beginnen.
Man
muss fliegen können, um die Welt so zu sehen, wie sie ist oder wie sie sein
sollte. Wenn wir Geschichten lesen, die unsere Sinne fesseln, begeben wir uns
auf einen solchen Flug: Wir sehen unser Leben neu, wir erfahren es neu und
dadurch kann es sich verändern. Vorausgesetzt, wir bleiben neugierig und
hoffnungsvoll.
Während
meines Studiums wurde der Fantasy-Literatur gerne der Stempel „Eskapismus“
aufgedrückt: Man fliehe darin vor der Wirklichkeit, verstecke sich in einer
Scheinwelt und kapituliere vor den Anforderungen des Alltags. Das mag auf
solche Träumer zutreffen, die den Rückweg scheuen und nicht bereit sind, den
Ort zu studieren, an dem sie stehen, während sie träumen. Aber wie viele der sogenannten
Realisten bringen nicht mal einen Hinweg zustande? Sie verkümmern im Korsett
ihrer Ich-weiß-wie-das-Leben-ist-Einstellung, weil sie das Fliegen nicht wagen.
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