„Dunkelherzen und
Sternenstaub“ feiert heute seinen dritten Geburtstag: Am 19.12.2011 habe ich die Geschichte bei Amazon hochgeladen und ich weiß noch, wie aufgeregt ich dabei war.
Lustigerweise spielt genau dieser Teil der Sumpfloch-Saga in Band 7 eine wichtige
Rolle. Im neuen Buch kommt auch ein Kapitel vor, in dem rückblickend erzählt
wird, wie Haul Hanns in Sumpfloch besucht, als dieser dort undercover die
Festung ausspioniert. Hier eine Leseprobe aus Band 7, die einige Geschehnisse des zweiten
Bandes aus einer anderen Perspektive wiedergibt:
„Und
in dem Loch da drüben musst du deine Tage fristen?“, fragte Haul und wies mit
dem Kinn in Richtung der Festung.
„Das
ist nicht weiter schlimm“, antwortete Hanns. „Vergiss nicht, ich bin in einem
Waisenhaus aufgewachsen. Schlimmer ist, dass ich nicht ich selbst sein kann.“
„Aber
es klappt?“
„Perfekt.
Niemand schöpft Verdacht. Sie kommen nicht mal ansatzweise auf die Idee, dass
ich aus Fortinbrack stammen oder irgendeinem Thronfolger ähnlich sehen könnte.
Also wenn das mit dem Thron nicht klappt, könnte ich immer noch Schauspieler
werden. Ich mache das ziemlich gut!“
„Das
hättest du wohl gerne“, sagte Haul. „Dem Thron entkommst du nicht.“
Haul
spürte, dass er sich längst im Inneren eines Tarnzaubers befand, den Hanns über
sie beide gelegt hatte. Selbst wenn nun plötzlich ein Schüler, Lehrer oder
Gärtner neben dem Wachhaus aufgetaucht wäre, hätte sie keiner gesehen. Daher
gab sich Haul auch keine große Mühe mehr, in den Schatten zu verschwinden,
sondern trat neben Hanns in den Sonnenschein.
„Hier!“,
sagte Hanns und reichte Haul ein Bündel mit zusammengerollten Papieren. „Der
geschäftliche Teil.“
„Du
hast alles gefunden, wonach du suchen solltest?“
„Fast
alles“, sagte Hanns. „Ein bisschen Zeit brauche ich noch, aber nicht mehr
viel.“
Haul
steckte die Papiere in seine Umhängetasche und fragte nicht weiter nach. Dieser
ganze bescheuerte Krieg, den Grindgürtel hier anzettelte und bei dem ihn Hanns
auch noch unterstützte, interessierte ihn nicht. Zurückhaltend ausgedrückt. Ihm
ging dieses Vorhaben gewaltig gegen den Strich, aber es ließ sich ja nicht
ändern.
„Die
Pläne hätte jeder abholen können“, sagte Haul. „Ich bin hier, um deine ehrliche
Meinung zu hören: Ist wirklich alles okay? Oder zweifelst du?“
„Ich
zweifle nicht“, antwortete Hanns. „Trotzdem gibt es ein Problem. Ich bin hier
auf unerwartete Schwierigkeiten gestoßen. Persönliche Schwierigkeiten. Und
natürlich habe ich sie in meinen geheimen Botschaften an unseren Vater nicht
erwähnt.“
„Wieso?
Worum geht es?“
„Scarlett
ist hier.“
„Deine
Scarlett?“, fragte Haul überrascht. „Die Cruda aus dem Waisenhaus?“
„Welche
sonst?“
„Ich
verstehe, dass du das nicht gemeldet hast. Aber du kannst es auf Dauer nicht
vor Grindgürtel geheim halten! Spätestens wenn er herkommt, um Sumpfloch anzugreifen,
wird er sie finden.“
„Und
töten wollen. Ja, ich weiß, da muss ich mir noch was einfallen lassen.“
„Wie
war das Wiedersehen mit ihr?“, fragte Haul. „Hat sie dich erkannt?“
„Sie
wusste sofort, dass ich es bin. Aber die Täuschungszauber durchschaut sie
nicht. Sie sieht mich so, wie alle anderen mich hier sehen. Das ist beruhigend,
aber auch ärgerlich.“
„Fällt
es dir nicht schwer, ihr etwas vorzuspielen?“, fragte Haul. „Und sie andauernd
anzulügen?“
Hanns
lachte.
„Weißt
du, was wirklich beängstigend ist? Dass es mir Spaß macht! Manchmal trage ich
so dick auf, dass sie eigentlich schreiend vor mir davonrennen müsste, aber sie
ist so eine gutmütige Cruda! Sie denkt, sie muss nett zu mir sein. Früher war
sie nie so nett, als wir noch im Waisenhaus gelebt haben. Aber jetzt hat sie
ein schlechtes Gewissen, weil ich ihr leidtue und ich sie langweile. Deswegen
lässt sie sich total verschaukeln und schöpft keinen Verdacht.“
„Und
das macht dir wirklich Spaß?“
„Es
ist, als könnte ich ein kleines, extrem gefährliches Tierchen durch lauter brennende
Reifen springen lassen. Ja, das macht mir Spaß! Ich muss doch eine bösartige
Ader haben.“
„Das
würde mich wundern.“
„Vielleicht
ist es meine persönliche Form der Rache“, sagte Hanns. „Dafür, dass sie in
einen anderen verknallt ist.“
Ende
der Leseprobe – der Rest folgt in vier oder fünf Monaten:-).
Ahhh, ich weiß nicht ob ich noch sooooo lange warten kann!!!! *heul* :/
AntwortenLöschenDas geht mir ganz genauso - ich fiebere bestimmten Szenen im Buch entgegen, aber es dauert noch sooo lange bis ich sie schreibend erreichen werde :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Halo
Ich wusste es :-D. Er will sie doch und nicht diese Schönheit, die für ihn vorgesehen ist. Ich bin riesig gespannt, ob Scarlett ihren Bruder jemals kennenlernen wird. Ich krieg gleich wieder Herzklopfen, wenn ich nur an Amuylett denke. Vielleicht fällt dir irgendwann noch etwas zu dem Wald von Tamen ein (so als Nebengeschichte, wie bei Taim). Das klang ja schon superspannend, was du in der Sumpfloch-Saga angedeutet hast. Mach weiter so.
AntwortenLöschenDanke, Mike! Sogar ich bekomme jedes Mal Herzklopfen, wenn ich an Amuylett denke, was bedeutet, dass ich ständig Herzklopfen habe, wenn ich am Schreibtisch sitze. Aber so soll es ja sein, sonst wäre es ja langweilig :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Halo
Hallo Halo, nachdem dieser Kommentar vor fast 10 Jahren veröffentlicht wurde, bezweifle ich dass irgendwas davon noch aktuell ist. Trotzdem frage ich mich, was hat es auf sich mit ‚Scarletts Bruder‘? Ganz liebe Grüße aus der Nähe von Augsburg und herzlichen Dank für Das Land der Alten Nacht. Eine Rezension dazu folgt :)
LöschenIch weiß es gerade auch nicht, haha. Also Taim wäre Scarletts Bruder, in gewisser Weise, weil sie ja beide von Torck erschaffen wurden. Aber wenn man es so sieht, wäre Scarlett Hanns' Tante. Ansonsten fällt mir gerade nichts zu einem möglichen Bruder ein. Viele liebe Grüße nach Augsburg - Halo
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